Hannover, 28.3.2024. Im Rahmen der Ausschreibung für das Deutschlandnetz hat die Autobahn GmbH des Bundes Aufträge für 1.000 Schnellladepunkte an 200 unbewirtschafteten Rastanlagen vergeben. Neben den Unternehmen E.ON, Fastned und TotalEnergies setzte sich im Vergabeverfahren auch eine Bietergemeinschaft durch. Mit 99 Ladeparks inklusive 482 Schnelladepunkten erhielt das Konsortium Autostrom den Zuschlag für drei der sechs Autobahnlose. Nun haben sich die Unternehmen zur Autostrom plus GmbH zusammengeschlossen. Geschäftsführer ist Drees & Sommer-Projektleiter Burkhard Seizer, als Prokuristen vervollständigen Sebastian Herkenhoff von Q1 und Andreas Müller von enercity die Geschäftsleitung der neuen Gesellschaft.
Elektromobilität auf der Überholspur
Die Autostrom plus GmbH hat die Zuschläge für die Autobahnlose 3, 4 und 5 erhalten. Die meisten Ladeparks werden in Ost- und Süddeutschland entstehen. Spitzenreiter ist Bayern mit 29 Standorten und 148 Ladepunkten. Das Bundesland verfügt mit 2557 Kilometern über die längsten Autobahnstrecken Deutschlands, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 2260 Kilometern, an denen die Autostrom plus GmbH 14 Ladeparks mit 60 Ladepunkten errichten wird. Zwölf Ladeparks mit 56 Ladepunkten werden in Sachsen-Anhalt errichtet. „Die neuen Standorte sind eine dringend notwendige Ergänzung der bestehenden Infrastruktur“, sagt Dr.-Ing. Burkhard Seizer, Geschäftsführer der Autostrom plus GmbH.
Von Flensburg bis Friedrichshafen, von Köln bis Cottbus sollen Autofahrerinnen und Autofahrer künftig alle 30 Kilometer ihr Fahrzeug laden können. Und das besonders schnell: „Wir planen die Parks mit Ladestationen, die eine Ladeleistung von bis zu 400 kW haben. Unter Idealbedingungen brauchen E-Autos, die mit so hohen Ladeleistungen laden können nur drei Minuten Ladezeit für 100 Kilometer Reichweite. In der Praxis bedeutet das auf längeren Strecken in der Regel eine kurze Ladepause alle drei bis vier Stunden. Das ist ein Pausenintervall, das auch bei Fahrten mit Verbrenner empfohlen wird“, so Seizer.
Planungsphase ist gestartet
Der Ausbau des Deutschlandnetzes ist eine wichtige Investition, um eine nachhaltige Mobilitätsinfrastruktur zu ermöglichen und technische Standards zu setzen. Autostrom plus-Prokurist Sebastian Herkenhoff, der bei Q1 den Bereich nachhaltige Mobilität leitet, betont den Aspekt der Nutzerfreundlichkeit: „Damit die Fahrerinnen und Fahrer keine unnötige Zeit verlieren, werden wir an den Ladeparks ein barrierearmes Bezahlsystem etablieren, das sämtliche gängige Ladekarten sowie Giro- und Kreditkarten akzeptiert. Zudem setzen wir auf 100 Prozent Ökostrom.“ Bevor die Ladeparks allerdings ihren Betrieb aufnehmen, ist eine gründliche Planung wichtig. Schnellladeparks sind technisch anspruchsvoll und erfordern eine gute Infrastruktur, intelligente Steuerungssysteme und robuste Verbindungstechnologien. “Wir arbeiten ab sofort mit voller Energie daran, unseren Kunden in Zukunft ultraschnelles, komfortables und zuverlässiges Laden in ganz Deutschland zu ermöglichen“, fasst Andreas Müller, ebenfalls Prokurist bei Autostrom plus, die Ambitionen der Gesellschaft zusammen.
Mit dem Deutschlandnetz sorgt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) für ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes und nutzungsfreundliches Schnellladenetz in ganz Deutschland und schließt noch verbliebende „weiße Flecken“ auf der Ladelandkarte. Das Deutschlandnetz enthält mehr als 1000 Standorte und stellt sicher, dass der nächste Schnellladepunkt überall in Deutschland in wenigen Minuten zu erreichen ist. Der Bund investiert in die Errichtung und den Betrieb des Deutschlandnetzes insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro. Langfristig sollen an den Autobahnen insgesamt 4.000 Ladepunkte entstehen. Das Netz ist so geplant, dass alle 10 Minuten Ladesäulen an den Autobahnen zu erreichen sind.